Sprachförderung durch Musik
In der Kita pop e poppa länggasse-forsthaus in Bern ist die Musik ein zentraler Aspekt der gelebten Pädagogik.
Mehr lesenUnsere Jüngsten beobachten das ganze Gesicht, wenn sie lernen, zu kommunizieren und zu sprechen. Doch in der Kita zeigen die Erwachsenen nur ihre Stirn, die Augen und die Augenbrauen! Wie ist unter diesen Bedingungen ein guter Austausch möglich?
Bereits in den allerersten Lebenswochen interessieren sich Neugeborene für Gesichter: zuerst für die ihrer Eltern, dann für die der Personen, die sie in der Kita oder zu Hause betreuen. Auf diese Weise versuchen die Kinder, Gesichtsausdrücke und deren Sinn zu erfassen und sie dann nachzuahmen. Bei diesen wichtigen Begegnungen mit Angehörigen können sie durch Nachahmen ihre eigene Körpersprache entwickeln.
Kinder unter einem Jahr kommunizieren im Wesentlichen nonverbal. Wie der berühmte Kinderarzt Donald Winnicott feststellte, sind die Bewegungen in den Gesichtern der Erwachsenen für Kinder ein echter «Spiegel».
Mit den unterschiedlichen Gesichtsausdrücken kann man die sechs Grundgefühle vermitteln, die für eine gute Kommunikation und Beziehung zum Baby benötigt werden. Dass Kinder das ganze Gesicht der Erwachsenen sehen, ist eine wichtige Grundlage für ihre persönliche Entwicklung. Sie gewinnen dadurch ausreichend Vertrauen, um zu kommunizieren, sich zu beruhigen und Neues zu wagen. Deshalb sind Gesichtsausdrücke von grundlegender Bedeutung, ob in der Kita oder zu Hause.
Einerseits müssen die Kinder natürlich den auditiven und visuellen Kanal nutzen, um ihre Sprache zu entwickeln. Der Spracherwerb – der in den ersten Lebensjahren stattfindet – wird also durch das Tragen einer Maske in der Kita gestört.
Andererseits ermöglicht die Kommunikation es, auf visueller wie auf auditiver Ebene, Laute, aber auch Gefühle zu vermitteln. Auch in diesem Punkt erschwert das dauerhafte Tragen einer Maske dieses kostbare Verständnis.
Durch das Tragen der Maske müssen sich sowohl die Erwachsenen als auch die Kinder anpassen. Da ihr Gehirn besonders flexibel ist, können Babys den Informationsverlust über andere Sinneskanäle ausgleichen. Sie entwickeln also neue Lernstrategien.
Gleichzeitig verstärken die maskierten Erwachsenen in der Kita ihre Mimik der oberen Gesichtshälfte, ihre Gesten und ihre Intonation. Denn auch wenn das Lächeln nicht zu sehen ist, kann man sich mit dem Tonfall der Stimme oder einem wohlwollend sanften Blick wunderbar austauschen, damit die Babys ihre Kommunikationsfähigkeit und Sprache entwickeln können. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass Kinder maskierte Gesichter nicht so schnell erkennen können wie unmaskierte. Darum sollte man sich ihnen anders nähern, damit sie sich sicher fühlen.Und schliesslich tragen glücklicherweise die Eltern und Angehörigen der Kinder keine Masken, wenn sie ihnen begegnen. Bei diesem Austausch erwerben die Kleinen die Körpersprache mithilfe aller notwendigen visuellen Signale und können sich gut entwickeln!